Symptom vs. Ursache: Warum Massage alleine nicht reicht

„Können Sie heute einfach nur meinen Rücken massieren?“

Ich höre das oft. Und ich versteh’s sogar.
Wenn’s zieht, brennt oder der ganze Nacken blockiert, ist der Wunsch nach schneller Entspannung total menschlich.

Aber hier kommt die ehrliche Antwort:
Ich bin nicht ausgebildet, um Wellness-Massagen zu geben. Ich bin ausgebildet, um Ursachen zu behandeln.

Was Massage kann – und was nicht

Massage kann:

  • kurzfristig entspannen
  • die Durchblutung fördern
  • Schmerzen vorübergehend lindern

Aber: Sie hebt nicht die Ursache.
Sie ist symptomorientiert, nicht lösungsorientiert.
Und genau deshalb kann sie allein oft nicht nachhaltig helfen, wenn du z. B. mit Rückenschmerzen, Bewegungseinschränkungen oder chronischer Verspannung zu mir kommst.

Bin ich gegen Massage? Nein. Aber ich bin für mehr.

Ja, ich arbeite mit den Händen. Und ja, ich wende manuelle Techniken an – aber gezielt und mit therapeutischer Intention.

Dazu gehören z. B.:

  • Triggerpunktbehandlung
  • myofasziale Techniken (Faszien-Release)
  • gezielte Weichteilbehandlungen
  • Dehnungen mit aktiver Beteiligung
  • (manchmal auch klassische Massage – wenn’s sinnvoll ist!)

Und genau da liegt der Unterschied:
Ich massiere nicht „einfach nur“, weil’s angenehm ist – sondern weil’s Teil eines Plans ist.
Und dieser Plan entsteht aus Befund, Analyse und Zielsetzung – nicht aus einem Wunsch nach „mal kurz entspannen“.

Massage ≠ Massage – ein kleiner Überblick

Massage ist nicht gleich Massage.
Unter dem Begriff fallen ganz unterschiedliche Techniken – mit verschiedenen Wirkprinzipien, Zielsetzungen und Ausbildungen.

Ein kleiner Überblick:

  • Klassische Massage: fördert Durchblutung, löst Verspannungen, wirkt entspannend
  • Bindegewebsmassage: arbeitet über die Reflexzonen der Haut – beeinflusst auch innere Organe
  • Myofasziale Techniken / Faszien-Release: gezielte Behandlung von Bindegewebsstrukturen
  • Triggerpunkttherapie: punktuelle Schmerzbehandlung bei muskulären Verhärtungen
  • Fußreflexzonenmassage: stimuliert über die Fußsohle bestimmte Körperregionen – wird häufig im komplementärtherapeutischen Bereich eingesetzt
  • Wellnessmassagen: z. B. Hot Stone, Aromaöl – eher für Entspannung & Wohlbefinden
  • Schröpfen: kann durch Unterdruck Durchblutung und Lymphfluss anregen – je nach Kontext medizinisch oder alternativmedizinisch eingeordnet

Viele dieser Techniken gehören in den Bereich der medizinischen Masseur:innen oder in komplementärmedizinische Konzepte.
Die Physiotherapie hingegen hat einen anderen Fokus: analysieren, verstehen, behandeln, bewegen.

Warum mich das Thema beschäftigt

Ich hab viel gelernt. Ich bilde mich laufend weiter.
Ich denk in Zusammenhängen, nicht in Symptomen.
Und ich will Menschen wirklich helfen, nicht nur „kurz was Gutes tun“.

Wenn jemand immer wieder nur „die gleiche Stelle massiert haben will“, ohne Bewegung, ohne Veränderung, ohne Interesse am Warum – dann widerspricht das meinem Verständnis von Physiotherapie.
Dann wird Therapie zur Dienstleistung. Und das fühlt sich für mich nicht richtig an.

Was bedeutet Therapie für mich?

Therapie heißt für mich:

  • den Körper verstehen
  • Zusammenhänge erkennen
  • Gewohnheiten hinterfragen
  • neue Bewegungen entdecken
  • und aktiv etwas verändern

Ja, das kann mal mit einer Weichteiltechnik starten – aber es bleibt nicht dabei.

Fazit

Massage hat ihren Platz. Aber sie ist nicht alles.
Ich setze sie dann ein, wenn sie Teil einer Lösung ist – nicht als Trostpflaster.

Wenn du bereit bist, Ursachen anzugehen statt Symptome zu verwalten, dann bist du bei mir genau richtig.
Und keine Sorge: Ich arbeite trotzdem mit Gefühl – nur eben mit mehr Ziel als Zuckerguss 😉

Veränderung braucht Mut. Und manchmal jemanden, der dich daran erinnert, dass du das kannst.

Ich bin da – mit einem offenen Ohr, klaren Worten und dem Blick auf das, was möglich ist.

Deine Physio, Dominique

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